Kurzfassung


Das Ziel des Projektes SEEMLA ist die zuverlässige und nachhaltige Nutzung von Biomasse an Sonder- bzw. Grenzstandorten (‚marginal lands‘; MagL), die weder für die Lebensmittel- noch Futtermittelproduktion genutzt werden und keine Gefahr für die Umwelt darstellen.
Die Hauptzielgruppen sind regionale Behörden und öffentliche oder private Eigentümer von MagLs, die Kenntnisse über die Verfügbarkeit von entsprechenden Gebieten teilen können und für die Verwaltung dieser verantwortlich sind. Darüber hinaus stellen Förster, Landwirte und die Zivilgesellschaft, die von der Umwandlung von MagL in Anbaugebiete von Energiepflanzen betroffen sind, wichtige Kooperationspartner für den Erfolg des Projekts dar. Die erste Herausforderung des Projekts besteht darin MagL zu definieren. Um hohe Erträge an MagL Standorten zu erreichen, ist es das Ziel, Anbausysteme für solch spezielle Anbaugebiete zu entwickeln und zu optimieren.
Das Projekt konzentriert sich sowohl auf bestehende Plantagen von Energiepflanzen als auch auf die Schaffung neuer Anbauflächen auf MagLs. Allgemeine Richtlinien und Handbücher sollen das Interesse betroffener Akteure wecken und als Hilfestellung dienen; des Weiteren soll anhand von Pilotstudien die Machbarkeit der Ergebnisse des SEEMLA-Projektes belegt werden. Einige der Szenarien ermöglichen die Beurteilung bewährter Verfahren und die Optimierung derzeitiger Praktiken, so dass diese nachhaltiger (ökologischer, ökonomischer, sozialer) gestaltet werden. In einem zweiten Ansatz werden bewährte Verfahren auf bislang wenig genutzte MagL übertragen.
Das Projekt beinhaltet drei wichtige Ziele:
(i) Die Förderung einer Umwandlung MagLs für die Produktion von Bioenergie durch die direkte Einbeziehung von Land- und Forstwirten,
(ii) die Stärkung der lokalen Kleinversorgerketten und
(iii) das Herausstellen der Vorzüge von Anbaugebieten mit Bioenergiepflanzen auf MagLs und deren Förderung.
Darüber hinaus sind folgende Ergebnisse zu erwarten: Erhöhung der Produktion von Bioenergie, ein erhöhtes Einkommen der Landwirte, eine Zunahme von Investitionen in neue Technologien und die Entwicklung neuer politischer Maßnahmen. Das Projektteam setzt sich gleichermaßen aus wissenschaftlichen und technischen Partnern sowie nationalen und regionalen Organisationen zusammen. Durch die Einbeziehung von Partnern aus Süd-Ost, Ost- und Mitteleuropa wird ein Wissenstransfer zwischen Regionen mit unterschiedlichen klimatischen und politischen Hintergründen etabliert.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) koordiniert die Projektdurchführung und das Projektteam mit den Partnern Institut für Energie und Umwelt (IFEU, Heidelberg, Deutschland) und der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU, Cottbus-Senftenberg, Deutschland), Legambiente (LEGABT, Rom, Italien), Democritus Universität Thrakien (DUTH, Komotini, Griechenland) und der Dezentralen Administration von Mazedonien und Thrakien (DAMT, Thessaloniki, Griechenland) sowie dem Institut für Bioenergiepflanzen und Zuckerrüben der Nationalen Akademie der Agrarwissenschaften (IBC&SB NAAS, Kiew, Ukraine) und der SALIX Energie GmbH (SALIX, Kiew, Ukraine). Dieses Projekt wird von der Europäischen Union gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren (Januar 2016 bis Dezember 2018).